Landwirtschaft der Zukunft mit Echtzeitinformationen von Baumkulturen

Die Agrarindustrie steht vor einer transformativen Revolution, der vierten in der Geschichte, bei der neue Technologien eingesetzt werden, um die nachhaltige Nahrungsmittelproduktion zu steigern und gleichzeitig die Inputs (Land, Wasser, Düngemittel, Pestizide, Energie usw.) drastisch zu reduzieren. Diese Revolution dreht sich um das Konzept der "Information" aus vielen Quellen. Pflanzen selbst sind eine unschätzbare Informationsquelle. Pflanzen haben viele Verteidigungsstrategien entwickelt, um Stress zu erkennen und darauf zu reagieren, lange bevor sichtbare Symptome auftreten. Mit diesen Informationen können Landwirte mit der rechtzeitigen Anwendung von Bewässerungs-, Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln eingreifen. Außerdem können diese Informationen in automatisierten Systemen genutzt werden, um Lösungen in Echtzeit anzubieten.
Die Pflanzenelektrophysiologie ist ein einzigartiger innovativer Weg, diese pflanzenbezogenen Informationen zu erfassen. Sie hat sich in der kontrollierten Landwirtschaft als vielversprechend erwiesen, aber ihre Anwendbarkeit in der Freilandhaltung muss noch weiter untersucht werden. Damit diese Technologie auf breiter Basis eingesetzt werden kann, muss sie an die Bedingungen auf dem Feld angepasst werden. Dazu gehören die Miniaturisierung, um die räumliche Feinheit und die Anpassungsfähigkeit der Kulturen zu verbessern, die ergonomische Gestaltung, um die Akzeptanz der Landwirte zu erhöhen, und die Integration mit anderen Fortschritten in der Agrartechnologie, wie z. B:

  • Umweltfreundlichere biologische Pflanzenbehandlungen anstelle von giftigen Chemikalien
  • Landwirtschaftliche Robotik zur Verbesserung ihrer Erfassungs- und Manipulationsfähigkeiten
  • Andere Breitband-Sensorplattformen wie Drohnen- und Satellitensysteme

Im Rahmen dieses Projekts wird der Anbau hochwertiger Baum- und Rebkulturen für Obst (Äpfel, Trauben, Pfirsiche, Kirschen) und Nüsse (Haselnüsse, Walnüsse, Mandeln, Pekannüsse) neu konzipiert, wobei die Landwirte schnell und effektiv auf die Bedürfnisse ihrer Pflanzen reagieren können, und zwar mit geringeren Betriebsmitteln.
Die zunehmende landwirtschaftliche Flächennutzung und ihre derzeitigen Methoden stellen eine große Bedrohung für die Ökosysteme, die Wasserqualität, die Luftqualität, die Artenvielfalt und die menschliche Gesundheit dar. Es ist entscheidend, neue nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken einzuführen, die den Input optimieren und die negativen Auswirkungen auf die Umwelt minimieren.

Verantwortlich für das Projekt Dr. Markus Rienth Professor für Weinbau T +41 22 363 40 27

2023 - Laufend

Partner: ECAL-VD - Ecole Cantonale d'Art de Lausanne, Vivent SA

Finanzierung: Innosuisse