Potenzial der Anwendung von Biostimulanzien zur Steigerung der Widerstandsfähigkeit von Weinreben gegenüber biotischem und abiotischem Stress

Der Anbau von Weinreben(Vitis vinifera L.) zur Erzeugung von Tafeltrauben und Wein ist seit vielen Jahrzehnten auf den intensiven Einsatz von Chemikalien angewiesen, um eine qualitativ hochwertige Produktion zu gewährleisten. Der zunehmende abiotische Stress aufgrund des Klimawandels und die Nachfrage nach Produkten, die mit umweltfreundlichen und nachhaltigen Anbaumethoden gewonnen werden, haben jedoch die Integration der biologischen Produktion in den Weinbau gefördert. Das Interesse an als Biostimulanzien gekennzeichneten Produkten wächst allmählich. Der wirksame Einsatz dieser Produkte wird jedoch durch ein unzureichendes Verständnis ihrer Auswirkungen auf die Pflanzenphysiologie eingeschränkt. Die Weinrebe ist eine wirtschaftlich wichtige Pflanze in Südafrika (ZA) und der Schweiz (CH), und eine nachhaltige Produktion von Weintrauben steht im Einklang mit den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung in der Landwirtschaft. Daher zielt dieses Projekt darauf ab, die Auswirkungen von Biostimulanzien auf die Toleranz der Weinrebe gegenüber biotischem und abiotischem Stress besser zu verstehen. Ein multidisziplinäres Team aus südafrikanischen Weinbauern und Mikrobiologen sowie Pflanzenphysiologen und Bioinformatikern aus der Schweiz und Frankreich wird in diesem Projekt zusammenarbeiten, um den Einfluss von Algenextrakten und pflanzlichen Proteinhydrolysaten auf die Widerstandsfähigkeit der Rebe gegenüber Wasserstress (eine große Herausforderung in Südafrika und zunehmend ein Problem in einigen Regionen der Schweiz) zu bewerten. Eine Kombination aus Feldstudien (ZA) und Studien in Klimakammern (CH) wird mit Vitis vinifera oder Mikroreben-Modellpflanzen durchgeführt. In Südafrika werden Mikrobiomanalysen, eine phänotypische Charakterisierung von Reben und Trauben sowie chemische Analysen von Traubenmost und Wein durchgeführt, während in der Schweiz in Zusammenarbeit mit französischen Kollegen Transkriptom-, Metabolom- und epigenetische Studien durchgeführt werden. Die Proben für die verschiedenen Analysen werden von den Forschern gemeinsam genutzt und durch den Austausch von Studenten werden Möglichkeiten für den Austausch von Methoden und Wissen zwischen den beiden Ländern geschaffen.

Verantwortlich für das Projekt Dr. Markus Rienth Professor für Weinbau T +41 22 363 40 27

2023 - Laufend

Partner: Universität Stellenbosch (Erna Blancquaert, Evodia Setati), Universität Bordeaux (Pierre Petriacq, Stephanie Cluzet und Philippe Gallusci).

Finanzierung: SNF