Entwicklung von Spitzentechnologien für eine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft

Dieses Projekt ist ein spezifischer Anwendungsfall innerhalb eines großen europäischen Projekts des Rahmenprogramms Horizon Europe, das 53 Partner aus 15 verschiedenen Ländern umfasst. Das Konsortium wird europäische Spitzentechnologien im Bereich der elektronischen Komponenten und Systeme für den zukünftigen Bedarf entwickeln, die europäische Widerstandsfähigkeit in kritischen Sektoren stärken und damit einen starken Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen und zur Eindämmung des Klimawandels leisten.

Das Projekt, das in Changins durchgeführt werden soll, besteht aus zwei verschiedenen Teilprojekten. Im ersten Teil soll ein innovativer Sensor (PhytlSigns, hergestellt von der Schweizer Start-up-Firma Vivent), der sich noch in der F&E-Phase befindet, für Freilandkulturen eingesetzt werden. Der Sensor wertet elektrophysiologische Pflanzensignale in situ und in Echtzeit aus, um eine Früherkennung verschiedener Stressfaktoren für Nutzpflanzen zu liefern. Dieses Werkzeug ermöglicht es den Erzeugern, auf Pflanzenstress zu reagieren, bevor sichtbare Symptome auftreten. Die Früherkennung wird im Falle von Pilzkrankheiten zu einer erheblichen Verringerung des Pestizideinsatzes und zu einer effizienteren Nutzung von Wasser für die Bewässerung führen. Die Schweiz ist derzeit weltweit führend bei der Überwachung von Kulturen durch Elektrophysiologie. Die Hochschule für Weinbau und Önologie in Changins wird mit PhytlSigns-Sensoren Experimente an jungen und ausgewachsenen Reben sowohl auf dem Feld als auch in Kulturkammern unter kontrollierten Bedingungen durchführen, um ihr Potenzial zur Früherkennung verschiedener abiotischer (Wassermangel, hohe Temperatur) und biotischer (Pilz- und Virenbefall) Stressfaktoren zu bewerten und zu testen.

Im zweiten Teil des Projekts wird Changins zusammen mit dem Schweizer Start-up-Unternehmen Swisens an der Entwicklung eines Instruments arbeiten, mit dem verschiedene Pilzsporen in der Umgebungsluft um die Weinberge herum aufgespürt und quantifiziert werden können. Dieser Teil wird die Genauigkeit der Klimamodelle erhöhen, die zur Vorhersage von Pilzkrankheiten (Falscher und Echter Mehltau) verwendet werden.

Verantwortlich für das Projekt Dr. Markus Rienth Professor für Weinbau T +41 22 363 40 27

2023 - Laufend

Partner: Agroscope, Swisens, Vivent

Finanzierung: Innosuisse, SEFRI